Kräuterlexikon

Durch Freunde der Kräuterwanderungen wurde ich angeregt ein Skript zu schreiben, um nach der Wanderung etwas nachlesen zu können; dadurch ist dieses „Heft“ entstanden. Ich wollte nur die wichtigsten Pflanzen so kurz wie möglich beschreiben; das ist gar nicht so einfach, weil jede Pflanze so besonders und wertvoll ist und es viele verschieden und interessante Pflanzen gibt, und somit ist dieses Skript etwas umfangreicher geworden. 

Im ersten Teil geht es um, meiner Meinung nach, die wichtigsten, bekanntesten und am meisten angewendeten Pflanzen, die dort etwas ausführlicher beschrieben werden. Im zweiten Teil geht es um seltenere und weniger gebräuchliche Pflanzen, die kürzer beschrieben sind und im dritten Teil habe ich der Vollständigkeit halber auch die Gartenkräuter, die nicht frei in der Natur wachsen, aufgeführt, damit die positiven Eigenschaften auch hier wieder mehr Bedeutung bekommen und somit wieder öfter Einzug in Gärten und in Balkonkästen ( wenn kein Garten zur Verfügung steht) halten. Nun wünsche ich  viel Freude beim Lesen.


Teil 1:

Ackerschachtelhalm
Ich bin der Ackerschachtelhalm, botanisch Equisetum arvense, bedeutet Pferdeschwanz, da sich meine Blätter so ähnlich anfühlen. Ich werde auch Zinnkraut genannt, da man mit mir Zinn sauber bekam. Ich bin der Dinosaurier unter den Pflanzen. Mich gab es schon vor 400 Millionen Jahren. Da war ich ein großer Baum, nun bin ich kaum 50 cm groß. Ich bestehe aus sehr vielen Mineralstoffen und habe überdurchschnittlich viel Kieselsäure, was Haut und Haaren zu Gute kommt. Bindegewebe, Knochen, Knorpel, Sehnen und Bändern verleiht Kieselsäure die nötige Spannkraft und Elastizität. Wegen meiner Harntreibenden Wirkung bin ich auch bei Frühjahrskuren, bei Rheuma und Nieren- und Blasenproblemen beliebt. Mit meiner äußerlichen Struktur helfe ich auch innerlich bei Chaos und sorge für Struktur, bin dabei flexibel und bringe sozusagen auch Beweglichkeit (im Denken)  mit. Nebenbei unterstütze ich auch die Schleimhäute und helfe bei Husten und Entzündungen der Nebenhohlen. Es gibt einige Geschwister von mir, die giftige Stoffe aufweisen, durch einen Pilz, deswegen niemals im Sumpf (Sumpfschachtelhalm und im Wald (Waldschachtelhalm) mich sammeln und nur schöne sattgrüne Exemplare, sobald sie bräunlich werden, sind sie nicht genießbar. Um Verwechselungen aus dem Weg zu gehen, gibts mich auch fertig getrocknet in der Apotheke und im Reformhaus. 

Bärlauch 
Ich bin der Bärlauch, Allium ursinum, urs=Bär, mich kann man im Wald schon von weitem riechen. Der leckere Knoblauchgeruch ist im Frühling etwas herrliches und da beginnt auch schon der Frühjahrsputz in den Atemwegen. Ich heiße nicht umsonst BÄR Lauch, denn schon die Bären wussten mich als Vitamin-, Mineralstoff- und Spurenelementelieferant zu schätzen, um nach dem langen Winter alles in Schwung zu bringen und gut versorgt zu sein. Die Organe werden zum Arbeiten angeregt, alles Überflüssige ausgeleitet, das Immunsystem wird gestärkt. Ich habe Ähnlichkeiten, nicht nur der Geruch, mit meinem Bruder dem Knoblauch, sondern auch in der Wirkungsweise, so unterstütze ich auch Herz- und Kreislauf, senke den Blutdruck, halte Gefäße flexibel und bin blutreinigend. Verwechsel mich bloß nicht mit dem Aronstab und dem Maiglöckchen, sie sind giftig! Die Blätter sehen im Austrieb sehr ähnlich aus. Vor allem der Aronstab versteckt sich leicht zwischen meinen Blättern, nimm jedes Blatt einzeln und kontrolliere es genau! 

Beifuß 
Ich bin der Beifuß, Artemisia vulgaris, ich bin ein Geschenk der Göttin Artemis, die Göttin der Jagd und des Mondes. Bei den Ureinwohner Amerikas, First Nation, , bin ich sehr beliebt und heilig. Bei Zeremonien diene ich als Schutz- und Reinigungskraut und in China wurde ich schon vor über 2000 Jahren in einem Kräuterbuch erwähnt und heute werde ich noch bei der Moxa Therapie gebraucht. Zur Sommersonnenwende trug man mich früher am Gürte als Schutz vor bösen Geistern und für " Wende" -Zeiten bin ich hilfreich, altes loszulassen und neues zuzulassen, auf neuen Wegen Orientierung zu finden (auch in den Wechseljahren). In der Küche bin ich das Gewürz für schwer verdauliche Braten. Beifuß heißt auch, dass ich immer bei Fuß bin, den Wanderern Kraft gebe, müde Beine wieder munter mache. Ich bin eine weibliche Pflanze, die Mutter aller Kräuter, für einige Frauenleiden und bringe Wärme in die Fortpflanzungsorgane, fördere Empfängnisbereitschaft, Menstruation und Wehen. Durch mein Eisengehalt tue ich zusätzlich gut. Mir persönlich half Beifuß Tee schon oft bei Völlegefühl nach dem Essen. Bitte mit Vorsicht genießen und in der Schwangerschaft lieber nicht , da die heilkräftige Wirkung sehr stark ist und Wehen auslösen kann!


Beinwell
Ich bin der Beinwell, Symphytum officinale, symphytum bedeutet zusammen wachsen. Ich stelle alles wieder so her, wie es sein muss, ich ordne, repariere, nach einem Knochenbruch oder evtl auch bei einer Krebstherapie (ist noch in der Forschung). Meine Gerbstoffe, ätherischen Öle, Flavonoide, Harze, Schleimstoffe, Kieselsäure uvm. sorgen für die entzündungshemmende, blutbildende, blutstillende, wundheilende und schmerzstillende Wirkung. Ich helfe bei Entzündungen in den Sehnen und Gelenken, reduziere Schwellungen, Verstauchungen und fördere die Knochen- und Wundheilung. Ich gleiche Unebenheiten (Überbeine) aus. Es gibt mich mit blauen und mit weißen Blüten. Ich werde hauptsächlich äußerlich verwendet als Salbe oder Tinktur, aber ich schmecke auch als Gemüse und in Suppen gut. Da kommt nur auch der Beigeschmack mit den Pyrrolizidin-Alkaloiden auf: es wurden mit Hilfe von Tierversuchen festgestellt, dass dieser Stoff im Beinwell krebserregend sein soll. Die Ratten wurden zwangsernährt mit einer sehr überdurchscnittlich hohen Gabe und dem extrahiertem Stoff. So viel Beinwellsuppe würden wir wahrscheinlich gar nicht essen können, aber um sicher zu gehen, keine zu hohen Dosen von den Alkaloiden zu dir zu nehmen, dann nimm bitte Beinwell aus der Apotheke, da gibt es Beinwell, dem dieses Alkaloid rausgezüchtet wurde. 

Brennnessel 
Ich bin die Brennnessel, Urtica dioica, dioica bedeutet zweihäusig, d.h. es gibt Brennnesseldamen und Brennnesselherren. Obwohl ich den Menschen erst einmal etwas weh tue und Quaddeln bringe bei Berührungen ( durch den ameisensäurehaltigen Inhalt der Brennhaare), gebe ich ganz viel Gutes. Ich wachse in der Nähe der Menschen auf Schutt- und Abfallplätzen, wo ich Unrat in der Erde (von Menschenhand geschaffen) in Gutes verwandele. Und so verwandele ich auch in dir Altes zu Neuem und bringe alles in den Fluss. Durch meine harntreibende und entsäuernde Wirkung helfe ich bei Harnwegsbeschwerden, Rheuma, Gicht und bei der Frühjahrskur. Durch meine Unmengen an Vitaminen (alle B- Vitamine, C, H, E, K, Mineralstoffe (Eisen, Kieselsäure, Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium, Histamin uvm.) stärke ich bei Erschöpfung und bilde Blut durch meinen hohen Eisengehalt. Ich helfe dir, dich zu erden, helle deine Stimmung durch Serotonin auf, bin ein Türöffner für Neubeginn oder Umstellungen z.B. Ernährungsumstellung. Als frischer Tee schmecke ich sehr gut und auch meine Samen sind sie wahre Energiequelle, die roh oder geröstet sehr gut auf dem Butterbrot schmecken oder auf Salaten und in Hauptgerichten. Nur Nieren- und Herzkranke, die Schwierigkeiten haben, Wasser auszuscheiden, sollten vorsichtig sein. Ich  persönlich mag Brennnesselblätter gerne als Tee aus frischen Blättern und als Snack in Bierteig frittiert. Bierteig: 1 Ei, etwas (Dinkel-) Mehl, etwas Kräutersalz und Pfeffer mit etwas Bier verrühren, so dass eine kondensmilchartige Konsistenz entsteht .Frische Brennnesselblätter eintauchen und in heißem Öl in einer Pfanne ausbacken, 1-2 Minuten von jeder Seite braten , abtropfen lassen und am besten noch warm genießen. 

Engelwurz
Ich bin Angelika, die Engelwurz, Angelica archangelica, früher wurde ich in Gärten angebaut, heute wachse ich wild an Wegrändern und im Wald. In Frankreich gibt es mich als kandierte rFüchte auf Märkten zu kaufen und in Skandinavien werde ich als Gemüsebeilage gegessen. Innerlich richte ich dich wieder auf und gebe dir Kraft, helfe also bei Erschöpfung und auch bei Menstruationsbeschwerden, Frauenleiden im allgemeinen, Migräne Rheuma und Magen- und Darmbeschwerden. Ich lege mich wie ein schützender Mantel um dich, gebe dir das Gefühl gut behütet zu sein und helfe dir alte und frische Verletzungen seelischer Art zu heilen, Erfahrungen zu integrieren und aus der Vogelperspektive zu betrachten. Auf körperlicher Ebene helfe ich bei Erkältungen und stärke die Abwehr. Ich bin krampflösend, verdauungsfördernd, durchblutungsfördernd, fruchtbarkeitssteigernd, antibakteriell, abwehrsteigernd, stimmungsaufhellend und östrogenartig. Bitte verwechsele mich nicht mit dem giftigen Schierling! Du musst dich gut mit Doldenblütlern auskennen! Außerdem erhöhe ich ein wenig die Lichtempfindlichkeit, also bin ich nicht zum ständigen Verzehr geeignet. 

Frauenmantel
Ich bin der Frauenmantel, Alchemilla vulgaris, Kraut der Alchemisten und Frauen. Ich stehe für Sinnlichkeit und Gelassenheit und wirke krampflösend auf Körper und Seele, gebe Schutz und Geborgenheit wie ein Mantel. Die Gutationstropfen, die Wassertropfen, die über meine Blattspalten am Blattrand ausgeschieden werden und sich in der Mitte der Blätter sammeln, galten schon immer als besonderes Heil- und Schönheitsmittel. Meine Gerbstoffe wirken zusammenziehend, so dass ich bei leichten Durchfallerkrankungen Linderung verschaffen kann. Außerdem biete ich noch Bitterstoffe, ätherische Öle, Salicylsäure und viele gute Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Phosphor, Natrium, Mangan uvm,an und wirke entzündungshemmend, mild antibakteriell, leicht krampflösend und wirke auf den weiblichen Organismus regulierend. So hilft ein Tee aus meinen Blättern bei Wechseljahrsbeschwerden, Zyklusunregelmäßigkeiten (ausbleibende oder zu starke Menstruation), Schwangerschaften, Vor- und Nachbereitung von Geburten, z.B. als Bad 2 Handvoll von meinem Kraut mit 5 Litern Wasser 5 Minuten aufkochen, abseihen und ins Badewasser geben. Als Teeaufguss ist zu beachten, dass etwas überdosiert oder zu lange gezogen, eine leicht stopfende Wirkung zu beobachten ist (Verstopfung).  Meine Gutationstropfen können auf die Stirn gestrichen, das 3. Auge öffnen und somit die Intuition stärken.

Gänseblümchen
Ich bin das Gänseblümchen, Bellis perennis, ausdauernd schön, in England heiße ich Daisy, von Day´s Eye, da ich nur tagsüber bei Sonnenschein meine Blüten öffne. Ich bin unermüdlich und beständig. das erkennt man z.B. daran, dass ich nach dem Rasen mähen sofort wieder meine Köpfe aufrichte. Diese unermüdliche Beständigkeit möchte ich auch dir vermitteln. Meine Inhaltsstoffe sind Saponine (Seifenstoffe), ätheriasche Öle , Schleim- und Bitterstoffe und Gerbstoffe, die schleimlösend, blutreinigend, stoffwechselanregend, wundheilend, leicht krampflösend und leicht schmerzstillend wirken ( und leicht abführend). Ich fördere den Stoffwechsel, die Blutbildung, wirke entgiftend und mache von innen heraus schön. Äußerlich als Salbe oder kaltem Tee (Gesichtswasser) helfe ich bei Hautleiden wie Akne, Milchschorf, Geschwüren, Prellungen, Verstauchungen und kleinen Wunden. Frischer Gänseblümchensaft lässt Lippenherpes schneller heilen. Äußerlich angewendet wirst du schön wie ich und innerlich blühst du auf wie meine Blüten. Ich bin dekorativ zum Beispiel auf Kräuterkeksen  und schmackhaft in Salaten, schmecke als Tee und ergebe eine wunderbare Salbe.

Giersch 
Ich bin der Giersch, Aegopodium podagraria, auch Geißfuss genannt, weil meine Blätter wie kleine Ziegenfüße aussehen und ich auch Probleme an den Füßen (Gicht) heilen kann. Podagraria bedeutet ich heile Gicht.
In der modernen Pflanzenheilkunde spiele ich keine große Rolle, bin trotzdem nicht zu unterschätzen. Ich biete viel Vitamin C, ätherische Öle, Kalium und viele andere gute Mineral- und Inhaltsstoffe, so helfe ich als Tee (Blätter) bei Gicht und Rheuma, auch als Umschlag direkt auf die schmerzenden Körperstellen, im Salat oder in der Suppe auch als Frühjahrskur. Ich rege den Stoffwechsel an, helfe Ablagerungen zu lösen und auszuscheiden und so die Gelenke wieder beweglich zu machen. Ein Sitzbad hilft gegen Hämorrhoiden. Blasenentzündungen lasse ich auch mildern und zerquetschte Blätter lindern Insektenstiche. Ich bin so voller Lebensenergie, komme mit geballter Kraft unermüdlich aus der Erde und gebe diese Kraft gerne an euch weiter. Probiere mich kleingeschnitten in Kräuterbutter oder aufs Butterbrot. Verwechsele mich bloß nicht mit anderen weißen Doldenblütlern, z.B. mit dem sehr giftigen gefleckten Schierling!  

Gundermann 
Ich bin der Gundermann, oder die Gundelrebe, Glechoma hederacea, bedeutet Erdefeu, ich krieche am Boden. Der Gund war ein altgermanischer Begriff für Eiter. Und somit wurde ich gegen alle eitrigen Wunden eingesetzt. Mein typischer Geruch ist aromatisch würzig. Ich biete Gerb- und Bitterstoffe und ätherische Öle. Sie wirken harntreibend, adstringierend (zusammenziehend), auswurffördernd, schwermetallausleitend, reinigend, und leberstärkend. Bei Entzündungen der Mundschleimhaut kannst du mit einem Tee aus meinem Kraut gurgeln, auch eitrige Wunden auswaschen. Innerlich helfe ich bei Husten und Magen- und Darmerkrankungen. und bei chronischen Entzündungen. Ich bin eine Pflanze der Erdgeister, ich erde, stärke und schütze ängstliche Wesen und mache die Sinne weit und offen. Ich wachse auch im Schatten und produziere trotzdem so viele ätherische Öle, als ob ich nicht so viel Sonne benötige. Ich bin immer in der Nähe der Menschen, um sie wieder mit den Pflanzenwesen zu verbinden, um auf uns aufmerksam zu machen. Vor hundert Jahren tranken schon Büchsenmacher und Maler ein Tee aus frischen Blättern, da ich (Blei) schwermetallausleitend bin. Früher trank man sehr gerne die Gundermannmilch, galt als Zaubertrank, da die ätherischen Öle sich besser in fetthaltiger Flüssigkeit lösen und nicht in Wasser. Grundsätzlich gilt :nur die frischen und grünen Blätter ernten. Wunderblättchenöl herstellen: Gundermannblätter sammeln, in einem Glas schichten, verschließen und in die Sonne stellen. Nach einigen Tagen bildet sich am Boden eine Flüssigkeit, die stark wundheilend und entzündungshemmend ist. Dann im Kühlschrank aufbewahren oder mit hochprozentigem Alkohol mischen, um sie haltbar zu machen. Ich nehme Gundermann auch als Bestandteil einer Narben- und Mückenstichsalbe.
Huflattich
Ich bin der Huflattich, Tussilago farfara, ich habe hufförmige Blätter. Tussilago bedeutet ich vertreibe den Husten und farfara bedeutet mehlbestäubt und so sieht auch meine Unterseite aus. Ich werde auch Vater vor dem Sohn (auf englisch) genannt, da meine Blüten vor den Blättern ganz früh im Frühlimg erscheinen. Mein Haupteinsatzgebiet ist der Husten, festsitzender und länger anhaltender nicht enden wollender Husten älterer Menschen. Ich hülle die Schleimhöute ein und lindere Reizhusten. Ich kann als Tee, Blüten und Blätter einzeln getrunken werden, schmecke auch als Mischung gut z.B. mit Schlüsselblumenblüten, Königskerze, Veilchen usw. Wenn Tee übrig geblieben ist, kann er als Gesichtswasser zum Einsatz kommen und Hautprobleme behandeln. Ich wirke entzündungshemmend, zusammenziehend, antibakteriell, anregend, kräftigend und schleimlösend. Leider habe ich die Pyrrolizidinalkaloide als Inhaltsstoff, muss somit mit Vorsicht genossen werden und im Zweifelsfall auch lieber aus der Apotheke genommen werden ( Pyrrolizidin-Alkaloide siehe Beinwell..) 

Johanniskraut 
Ich bin das Johanniskraut, Hypericum perforatum, meine Sonnenkräfte vertreiben dunkle Gedanken und bringen die Sonne in jede Zelle des Körpers. Helligkeit und Wärme zeichnen mich aus. Bei depressiver Verstimmung, geistiger Erschöpfung und nach schweren Krankheiten helfe ich dir wieder auf die Beine. Auch bei nervösen Magen-, Darm- und Gallenbeschwerden, Prüfungsangst, Überreiztheit Angstzuständen und Wechseljahrsbeschwerden helfe ich dir gut. Meine in Öl eingelegten Blüten und Blätter werden zu Rotöl, ein wahres Zauberöl bei Schmerzen, offenen Wunden, Verbrennungen (z.B. Sonnenbrand), Narben und auch Unterleibsschmerzen und Rückenschmerzen. Auch bei Gürtelrose lindert es Schmerzen und trägt zur Heilung bei. Das Öl ist hauptsächlich für äußere Anwendungen geeignet, kann aber auch teelöffelweise eingenommen werden. Ansonsten ist ein Tee von meinem Kraut sehr gut. Dazu muss gesagt werden, dass je nach Konstitution es einige zeit dauern kann, bis Linderung einsetzt. und es kann durchaus sein, dass ich lichtempfindlich mache und manch ein Medikament etwas an Wirkung verliert, z.B. die Pille ,also mit Bedacht konsumieren. Meine Erfahrung mit Rotöl: auf schwerem Sonnenbrand hat es sofort Linderung gebracht; die Haut wurde geschmeidig und die Schmerzen wurden weniger. Wunde Hautstellen werden geschmeidiger. 

Kamille 
Ich bin die Echte Kamille, Matricaria chamomilla, Kraut der Mutter (Matricaria = Mater = Mutter), ich bin eine der bekanntesten Heilpflanzen überhaupt, jeder kennt mich als Tee bei Magen- und Darmproblemen. Darüber hinaus habe ich noch viel mehr zu bieten. Ich beinhalte ätherische Öle, Bitterstoffe, Azulen, Gerbstoffe, Salizylsäure uvm., bin also entzündungshemmend, antibakteriell, austrocknend, beruhigend, blutreinigend, krampflösend, schmerzstillend und tonisierend. Ich helfe außer bei Magen- und Darmproblemen auch bei Erkältungen, Schmerzen z.B. Kopfschmerzen und Menstruationsschmerzen, bin außerdem beruhigend zB bei wundem Babypopo. Ich gebe mütterliche Zuwendung und lindere Überreiztheit und Ungeduld. Man kann mich mit der schwachgiftigen Acker- Hundskamille oder stinkenden Hundskamille verwechseln. Erkennungsmerkmal: meine Fruchtböden sind hohl, deren nicht.  

Löwenzahn 
Ich bin der Löwenzahn, Taraxacum officinale, Taraxacum bedeutet Störungen heilend und officinale deutet auf eine alte Heilpflanze hin. Ich strotze nur so vor Löwenkraft. Ich bin tief verwurzelt und lasse mich von meinem Standpunkt nicht abbringen, dabei helfe ich auch dir. Meine blätter enthalten wertvolle Bitterstoffe, die deiner Leber helfen, sie nahren und neue Zellen bilden, den Darm reinigen, die Verdauung anregen, den Magen und die Bauchspeicheldrüse unterstützen. Meine schöne gelbe Blüte verwandelt sic in die Pusteblume, die mit Leichtigkeit ihre Samen verbreitet und ich verwandle so Bitterkeit und Zorn mit Leichtigkeit in Gelassenheit und Freude und schenke Kraft und Stärke, auch durch die hohe Anzahl meiner Vitamine ( A,B, C, D, E) und Mineralstoffe (Ka, Ca, Mg, Eisen und Zink). Als Tee ( Blätter und Wurzel), als Salat ( Blätter, Blüte und Stängel) bin ich zwar etwas bitter, aber sehr essentiell. Nur Kinder, Schwangere und Menschen mit Gallenszteinproblemen sollten etwas vorsichtig sein (Gallensteine können in Bewegung kommen und das kann schmerzhaft werden). Es gibt auch Kaffee aus meinen Wurzeln zu kaufen. 

Roter Wiesenklee
Ich bin der rote Wiesenklee, Trifolium pratense, Zuckerbrot der Hummeln. Klee im allgemeinen gilt schon seit den Kelten als Glückssymbol. Ich war Bestandteil des Zaubertranks der Druiden. Bei Kummer und Kränkung schenke ich Trost, stärke das Rückgrat, helfe flexibel und gleichzeitig stabil zu sein, bin ein Stresskiller und Energielieferant. Ich biete neben Gerbstoffen, ätherischen Ölen und Glykosiden auch die sogenannten Phytohormone. Herausgefunden wurde es vor einiger Zeit in Neuseeland, als der rote Wiesenklee vermehrt als Schaffuttermittel eingesetzt wurde, da er eiweißhaltig und Energielieferant ist. Plötzlich wurden die Schafe unfruchtbar; das Futter wirkte wie die Anti-Baby-Pille, sozusagen die Phytoöstrogene. Deswegen helfe ich bei Wechseljahresbeschwerden, Östrogenmangel, Hitzewallungen. Frauen in den Wechseljahren wurde empfohlen, morgens und abends eine Blüte zu essen. Außerdem wirke ich krampflösend, blutreinigend, entzündungshemmend und leberstärkend. Ich bin noch gar nicht so weit erforscht, wo genau ich überall helfen kann. Gerade in der Krebsforschung kann es sein, dass ich in ein paar Jahren eine größere Rolle spielen werde. Darüber hinaus verbessere ich den Boden und bin schon immer eine Hummel-und Bienenweide. Freue Dich auch einfach nur an meinem schönen Anblick! Ich mache aus den roten Blüten einen leckeren Likör. 

Schafgarbe
Ich bin die Schafgarbe, Achillea millefolium, (Achillea= mich soll schon Achilles für seine verletzte Achillessehne verwendet haben, millefolium=tausend Blätter an einem Blatt), auch Augenbraue der Venus und Gotteskraut werde ich genannt. Ich bin eine blutstillende Pflanze, schließe Wunden aller Art, körperliche und seelische; ich bin ausgleichend und gebe Balance. Meine Gerbstoffe wirken zusammenziehend und die ätherischen Öle sind entzündungshemmend, also bestens zur Wundversorgung geeignet, auch Schnittwunden. Auch bei Nasenbluten helfen zerquetschte Blätter direkt in die Nase gesteckt. Meine Bitterstoffe regen die Verdauung an und helfen bei Völlegefühl Blähungen. Ich biete außerdem noch Kieselsäure, Vitamin C und Phytohormone, die Progesterone. Ich wirke entkrampfend bei Menstruationsschmerzen. Ich helfe auch seelisch ins Gleichgewicht zu kommen und richte innerlich auf, ermögliche Dir den Blick auf das Große und Ganze und helfe beim Vereinen von vermeintlichen Gegensätzen. Ich schmecke als Tee gut, auch als Gewürz in Kräuterbutter, in Suppen, tue als Tinktur oder Wickel (z.B. Leberwickel) gut. Schafgarbe im Leib, tut wohl jedem Weib. 

Spitzwegerich
Ich bin der Spitzwegerich, mit meinem Bruder, dem Breitwegerich, sind wir die Könige der Wege und wachsen am liebsten auf (Breitwegerich) und am Weg (Spitzwegerich). Plantago (bedeutet Fußsohle) lanceolata (lanzenförmig) ist mein botanischer Name. Als 1. Hilfe bei Insektenstichen (auch Schlangenbisse), Verbrennungen und Schnittwunden helfe ich Dir, indem Du meine frischen Blätter entweder mit den Fingern zerreibst oder zerquetschst, oder im Mund kurz ankaust und dann auf die Wunde legst. Als Tee aus frischen Blättern (sie lassen sich wegen der vielen Feuchtigkeit schlecht trocknen und werden schnell schwarz) wirke ich bei Husten gut, stärke die Atemwege und rege Deine Selbstheilungskräfte an. Reste vom Tee können für Auswaschungen von entzündeten Augen (auch bei Tieren)genutzt werden.Traditionell wird aus meinen Blättern ein Erdkammersirup hergestellt: Ein Glas abwechselnd mit klein geschnitten Blättern und Zucker oder Honig schichten und in einem Erdloch für 3 Monate vergraben, danach kühl stellen. Du kannst auch 20 Blätter in 250g Honig legen und ihn nach einer Woche verwenden(teelöffelweise essen oder im Tee). Wenn Du einen Splitter im Finger hast, umwickel' ihn einfach mit einem Blatt und der Splitter kommt heraus und die Wunde heilt. Die frischen Blütenknospen schmecken wie Champignons. 

Vogelmiere
Ich bin Stellaria media, die Vogelmiere, Vögel bzw Hühner mögen mich besonders gern. Stellaria bedeutet Sternenfrau (sternenförmig). Ich bin klein und unscheinbar, besitze aber durchaus eine große Fortpflanzungskraft (5-6 Generationen pro Sommer!). Ich bringe im Frühling nach dem Winter den Unternehmungsgeist und die Kraft zurück. Ich biete eine Vielzahl an Vitaminen (A,C,..), ätherischen Ölen, Schleimstoffen und Mineralstoffen (Kalium, Kieselsäure, Zink, Phosphor, Mg und Kupfer) und davon eine Menge. 3X Kalium u Mg, 7x Eisen, 2-8x Vitamin A,C wie Kopfsalat. Ich reinige und entschlacke deinen Körper, rege die Nierentätigkeit an, löse zähen Schleim in den Atemwegen und helfe beim Abnehmen. Ich habe eine kühlende entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung und bin auch leicht abführend (bei Verstopfung), also in Maßen genießen (ist auch etwas schwierig mich kiloweise zu ernten). Als Tee (eine Handvoll mit einem halben Liter Wasser aufgießen, reicht am Tag ) und im Salat schmecke ich erfrischend, leicht nach frischen Erbsen oder Mais. Als Salbe helfe ich bei Ekzemen. Meine große Vitalität und Lebenskraft zeigt sich auch darin, dass ich resistent bin gegen manche Herbizide. Ängstlichen Menschen gebe ich Zuversicht, Vertrauen und Vitalität zurück. Den Gartenboden schütze ich mit meinem Teppich vor Wind, Starkregen und späten Bodenfrost.

 Weißdorn
Ich bin der Weißdorn ( Crataegus monogyna), ich bin eine Herzpflanze, ich stärke Herzen und gebe wieder Kraft nach einer Krankheit. Auch seelisch für gestresste (physischer oder psychischer Art) Menschen bin ich eine Hilfe und beruhige, kräftige und harmonisiere durch meine guten Inhaltsstoffe. Wirksam sind meine Blätter und Blüten im Frühjahr und meine Früchte im Herbst. Sie sind roh zu essen oder auch in Wein einzulegen. Blüten und Blätter lassen sich gut trocknen, so dass man das ganze Jahr etwas von mir hat. Schon früher nahm mein mein festes Holz zum Bau von Werkzeugen und magisch gesehen, pflanzte man eine Hecke an Grundstücksgrenzen um böse Geister abzuwehren. Beim Wandern einfach einmal auf einem stärkenden Blatt kauen, auf das Brot legen, oder in den Salat geben. Wer sich am Morgen des 1. Mai mit dem Tau der Blüten wäscht, wird ein ganzes Jahr in Schönheit erstrahlen. 

Teil 2: 

Baldrian: ich bin dem Gott Baldur, dem Helfendem gewidmet; ich wurde schon bei den alten Griechen und Germanen als Heilpflanze (Allheilmittel) eingesetzt. Ich sollte vor Teufel und Hexen schützen. Meine beruhigende , krampflösende und schlaffördende Wirkung wurde erst später herausgefunden. Ein Tee aus den Wurzeln (auch Bad oder Tinktur) hilft bei Nervosität, Ängsten, Schlafstörungen, stressbedingten Kopfschmerzen, Krämpfen, Menstruationsschmerzen, Muskelverspannungen , nervöse Herzbeschwerden und Stress und kann auch mit Hopfen und Melisse kombiniert werden. Die Wirkung setzt erst nach einiger Zeit (Tage/Wochen) ein, macht aber dafür nicht abhängig oder tagsüber müde, sondern eher wach macht. (ich mische Baldrian mit Weißdorn und Alkohol zu Herztropfen an)

Birke: ich bin ein heiliger Baum, der für die Fruchtbarkeitsfeste im Frühling die jungfräuliche Göttin symbolisiert. Z.B werde ich zu Maifeiern gerne aufgestellt. Ich wirke wegen meiner weißen Rinde sehr zart und wegen der filigranen Äste sehr feingliedrig. Und so schenke ich auch Dir Schönheit für die Haut, und Verjüngerung von innen, z.B. mit meinem Birkenwasser (abgezapft vom Baum). Als Tee von meinen Blättern und Knospen wirke ich harntreibend bin dadurch hilfreich bei Gicht, Rheuma und anderen Stoffwechselerkrankungen und außerdem blutreinigend, bei Nierenschwäche, Haut-und Haarproblemen und Frühjahrsmüdigkeit. ( ich habe gute Erfahrungen mit Birkenknospenöl bei angespannten Muskeln gemacht. Birkenknospen sind harzig.) 

Gänsefingerkraut (Potentilla anserina): ich liebe gut gedüngte verdichtete Böden und wachse deswegen am liebsten an Wegrändern von Acker- und Weideflächen. Ich löse Krämpfe aller Art, ob Darm-,Menstruations- oder Wadenkrämpfe oder krampfartiger Husten. Ich bin entzündungshemmend, beruhigend und schmerzstillend. Als Tee und noch besser in heißer Milch zeige ich die besten Wirkungen. Ich schmecke aber auch im Salat und meine Blätter (und auch Wurzeln) können auch mit anderem Wildgemüse gekocht werden.

Stinkender Storchenschnabel (Geranium robertianum): ich bin der Storchenschnabel, für manche Menschen stinkend für andere wohlriechend, probiere es einfach aus. Mein Fruchtstand erinnert an die Form eines Storchenschnabels und mein Name kommt daher, da ich als Storch die Kinder gebracht habe. Ich wirke fruchtbarkeitsfördernd. Meine rote Farbe an Stängel und teilweise auch den Blättern ist ein Hinweis auf blutstillende Wirkung. Ein Tee von mir hilft auch bei Verdauungsbeschwerden und Menschen, die empfindlich auf elekromagnetische Strahlung reagieren, profitieren auch von mir. In Öl eingelegt und mit dem Öl die Ohren (äußerlich) eingerieben, soll auch Ohrenschmerzen lindern.  

Goldrute (Solidago canadensis): ich bin die kanadische Goldrute, es gibt noch meine Geschwister: die Echte Goldrute (Solidago virgaurea) und die Riesengoldrute (Solidago gigantea). Alle haben ähnliche Heilwirkungen. Mein Hauptanwendungsgebiet sind Blasen- und Nierenprobleme (nicht bei Nierenentzündungen und Nierenversagen anwenden, da die Niere angeregt und zu sehr gereizt werden würde). Außerdem helfe ich bei der Wundheilung, so haben mich schon die Indianer angewendet, auch die Blüten gekaut und den Saft heruntergeschluckt, das half bei Halsschmerzen. Ich wirke zusammenziehend, reizmildernd, stark harntreibend, blutreinigend, entzündungshemmend, wundheilend, abschwellend, leicht fiebersenkend, krebsfeindlich, pilzhemmend und verleihe emotionale Ausdauer. Da die Nieren als Zentrum der Angst gelten , kann ich gegen leichte Depressionen und Trübsinn helfen und schenke Dir gute Laune.

Hirtentäschelkraut (Capsella bursa pastoris): ich bin unscheinbar, aber hartnäckig, ausdauernd und produziere in einem Jahr ca. 64000 Samen. Ich habe unter den Pflanzen die blutstillendste Wirkung und werde auch zur Herzkräftigung eingesetzt. Ich bin blutstillend bei Wunden, aber auch menstruationsfördernd, leicht östrogenartig, blutreinigend, krampflösend und wehenfördend. Am besten als Tee, oder auch als Tinktur finde ich Verwendung.   


Hopfen (Humulus lupulus): ich bin zweihäusig, meine männlichen Blüten wachsen rispenartig in Trauben, die weiblichen Blüten in Zapfen. Beim Bierbrauen sind nur die weiblichen Blüten von Bedeutung. Ich wirke beruhigend, verdauungsfördernd, leicht abführend, östrogenartig, blutreinigend, antibakteriell, entzündungshemmend, appetitanregend, nervenstärkend, krebsfeindlich, menstruationsfördernd und milchbildungshemmend; also am besten bei Einschlafstörungen, nervöse Herzbeschwerden, Stress, Verstopfung, Östrogenmangel und beim Abstillen. ( nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit und bei Kindern unter 12 Jahren anwenden) Als Tee (in Verbindung mit Baldrian und Melisse), in heißer Milch mit Honig, im Bad, Tinktur oder auch im Schlafkissen: mit Lavendel, Melisse und Baldrianblüten in ein Kissen geben ( und leicht anfeuchten) zum besseren Einschlafen verwenden, das Kissen nach ca 4 Wochen erneuern. 

Wilde Karde ( Dipsacus fullonum): ich bin zweijährig, und bin an Ufern und steinigen Böden zu finden. Die verwendeten Teile von mir sind hauptsächlich die Wurzeln und daraus wird eine Tinktur gemacht, die blutreinigend, harntreibend, galletreibend, verdauungsfördernd und immunstärkend wirkt. Ich unterstütze bei Borreliose, Verdauungsbeschwerden, Rheuma und Gicht. 

Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata): ich wachse dann, wenn der Bärlauch sich langsam zurück zieht und bin auch an meinem Geruch zu erkennen. Ich verfüge über Knoblauchöl, Enzyme, Senfölglykosiden, Vitamin A und C und Mineral- und Spurenelemente. Ich wirke antibakteriell und wurde gegen Skorbut eingesetzt. Man kochte eine Suppe aus meinen Blättern. Auf dem Butterbrot oder in der Kräuterbutter schmecke ich auch köstlich. Die Samen können als Pfefferersatz dienen und sind sehr lecker. 
Königskerze (Verbascum densiflorum): ich bin zweijährig und biete den Bienen hervorragende Nahrung an. Hippokrates hat mich schon damals zur Wundbehandlung verwendet. Die Indianer Nordamerikas rauchten Blätter bei Lungenbeschwerden und Hildegard von Bingen wandte mich gegen Schwermut an. Ich wirke entzündungshemmend, antibakteriell, schleimlösend, reizlindernd, beruhigend, schlaffördernd und östrogenartig. Hauptsächlich werden meine Blüten verwendet, daraus einen Kaltaufguss gegen Husten zubereitet (mit kaltem Wasser übergießen und 3 Stunden ziehen lassen, dann auf Trinktemperatur erwärmen). Ich lindere den Reiz beim Husten und äußerlich Wunden.

Labkraut (Gallium verum): ich bringe Gesundheit und Wohlbefinden, bringe einiges in den Fluss und schenke Widerstandskraft und Kraft. Ein Strauß von mir in einem Raum bringt eine gute Atmosphäre und wehrt Strahlungen ab. Früher wurde ich bei Geburten in Räume gestellt, um Geburten zu erleichtern. Ich bin harntreibend, entgiftend, krampflösend, blutstillend, hautreinigend und krebsfeindlich. Mein Haupteinsatzgebiet ist die pflanzliche Lymphdrainage. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Labkrautsalben gemacht (Neurodermitis, Hautprobleme im Allgemeinen). 

Mädesüß (Filipendula ulmaria): ich wachse an Bachläufen, im und am Wasser und helfe beim Wasserlassen und auch bei Krankheiten, die durch Nässe hervorgerufen werden. Also bei grippalen Infekten und Erkältungskrankheiten. Durch meine salicysäurehaltigen Stoffe lindere ich sanft Schmerzen, z.B. Kopf- und Gliederschmerzen. Mein honigartiger Vanilleduft hebt die Stimmung und richtet Dich auf. In manchen Regionen werde ich auch „Stopparsch“ genannt, weil ich auch bei Durchfall eine Hilfe bin. Blüten und Blätter schmecken als Tee oder auch als Sommerlimonade mit etwas Zitronenschale und evtl. Zucker/Sirup mit frischem Wasser aufgegossen. 

Nachtkerze (Oenothera biennis): ich bin zweijährig und wie mein Name sagt, öffne ich erst in der Abenddämmerung meine Blüten, zur Freude einiger Nachtfaltern, aber auch Bienen und Schmetterlinge freuen sich sehr über mich. Ich verströme einen süßen Duft, der beruhigend wirkt. Ich helfe bei Stimmungsschwankungen und sorge für ein dickes Fell. Früher wurde ich als Gemüsepflanze angebaut, die Wurzeln können gekocht werden und die Blätter schmecken wie Mangold. Die Samen bringen neue Energie und stärken die Abwehrkräfte. In der Kosmetik ist das Nachtkerzenöl beliebt für die Regeneration der Haut und ist feuchtigkeitsspendend. Außerdem helfe ich bei Husten und Magen und Darmverstimmungen. Als Salat, Blütenknospen in Öl eingelegt, Blätter als Gemüse, gekochte Wurzel, Samen im Müsli oder als Tee bin ich sehr vielseitig zu verwenden. 

Nelkenwurz (Geum urbanum): ich schmecke, wie der Name sagt, nach Nelken, am stärksten meine Wurzeln. Und wie die Nelken helfe ich auch bei Zahnschmerzen, einfach meine Wurzel kauen. Meine gelbe Blüte ist ein Zeichen für die Leber, ich stärke die Leber. Außerdem bin ich stimmungsaufhellend, entzündungshemmend, antibakteriell und belebend. Wirksam sind die Wurzeln, aber anstatt Tee (nicht so wohlschmeckend) ist die Tinktur besser, oder ein Tee aus den Blättern und Blüten. 

Odermenning (Agrimonia eupatoria): ich bin auch bekannt als Sängerkraut, wegen dem positiven Einfluss auf die Stimmbänder. Ich bin zwar seit der Antike bekannt, werde heute jedoch seltener eingesetzt. Früher nahm man mich zur Wundbehandlung und gegen Entzündungen, auch bei leichten Magen- und Darmbeschwerden und bei Heiserkeit und Stimmungsschwankungen. 

Sauerampfer (Rumex acetosa): es gibt von mir verschiedene Geschwister, der bei uns häufigste Ampfer ist der halbe Gaul. Er sieht dem Sauerampfer ähnlich, ist aber etwas größer als ich. Ich habe viel Vitamin C, schmecke als Gewürz in Salaten und Suppen erfrischend und helfe gegen Frühjahrsmüdigkeit. Ich beinhalte auch die Oxalsäure, (auch in Sauerklee enthalten) wovon abzuraten ist, zu viel davon einzunehmen. Oxalsäure findet sich in fast allen Pflanzen, in manchen ist die Konzentration höher als in anderen, z.B. Spinat, Mangold, Rhabarber (roh), usw. In geringen Mengen und bei intakter Darmgesundheit ist Oxalsäure nicht so sehr bedenklich. Durch das Erhitzen und Kochen wandelt sich Die Oxalsäure um. Wichtig ist auch die Flüssigkeitszufuhr, umso weniger Flüssigkeit, desto schlechter kann die Oxalsäure ausgeschieden werden. Sie kann Nierensteine hervorrufen. Also im Allgemeinen mit Vorsicht, nicht in großen Mengen und nicht täglich konsumieren. 

Scharbockskraut (Ranunculus ficaria): ich bin eines der ersten Kräuter im Frühling. Erst werde ich erkennbar, durch meine glänzenden grünen Blätter, dann kommt die leuchtend gelbe Blüte. Ich habe viel Vitamin C, wurde früher gegen Skorbut eingesetzt (Scharbock kommt von Skorbut) und bin heute in Zeiten des immer zur Verfügung stehenden Gemüses eher uninteressant. Sobald meine Blüte zum Vorschein kommt, steigt die Giftigkeit (Anemonin und Protoanemonin) und ich sollte nicht gegessen werden. Beim Trocknen verlieren die Wirkstoffe an Giftigkeit, ist aber auch nicht sehr heilwirksam. Als Tee werde ich innerlich und äußerlich bei Hautunreinheiten (auch Warzen) eingesetzt. Ich bin ein Hahnenfußgewächs wie z.B. die Butterblume, die auch nicht zum Verzehr geeignet ist. 

Schlüsselblume (Primula veris, Primula officinalis, Primula elatior): ich läute den Frühling ein, werde auch Himmelsschlüssel genannt und da ich sehr selten geworden bin, stehe ich unter Naturschutz, d.h. ich darf zwar gepflückt werden, aber nicht mit der Wurzel ausgegraben werden. Ich löse letzte Reste von Schleim in den Atemwegen, der vom Winter übriggeblieben ist, helfe durch Entschlackung und Stoffwechselanregungen die Umstellung vom Winter zum Frühling auch ohne Müdigkeit zu meistern. Ich wirke entzündungshemmend, entkrampfend, schweißtreibend, schmerzlindernd und schmecke sehr zart als Tee, nur nicht zu viel konsumieren, da zu viel von der Schlüsselblume Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall verursachen kann. Ich bin eine Zauberpflanze und half z.B. Seiltänzer in großen Höhen schwindelfrei zu bleiben. 

Schöllkraut (Chelidonium majus): ich bin eine stark wirksame Pflanze mit vielen Alkaloiden, die in hoher Dosis giftig wirken (besonders giftig ist die Wurzel). In getrocknetem Zustand verflüchtigt sich der Alkaloidgehalt. Ich bin antibakteriell, entzündungshemmend beruhigend und ausgleichend. Trotzdem werde ich hauptsächlich äußerlich gegen Warzen angewendet: den orangenen Saft aus meinem Stiel direkt vorsichtig auf die Warze auftragen, die umliegende gesunde Haut meiden. Nach einigen Tagen der Anwendung wird die Warze erst schwarz und verschwindet dann ganz. 

Echter Steinklee (Melilotus officinalis): Mel bedeutet Honig und lotus Blüte, also bin ich die Honigblüte. Ich dufte aromatisch nach Honig und bringe einen schönen Duft ins Haus. Wer eine Reise unternimmt, legt sich ein Zweig in den Schuh so kann er sich seinem Glück und positiven Ausstrahlung gewiss sein. Als Salbe helfe ich bei Prellungen und Verstauchungen und als Tee (1 Tl auf 250 ml Wasser) helfe ich bei Kopfschmerzen, Bronchitis, Durchblutungsstörungen und verbessere die Lymphzirkulation. Ich habe gelbe Blüten und habe noch einen Bruder, der weiße Blüten hat und etwas weniger heilwirksam ist. 

Veilchen (Viola odorata): ganz klein und zart lasse ich im März meine feinen Blütenblätter zeigen. In der Antike war ich eine heilige Blume und schon Hippokrates empfahl mich bei Sehstörungen, Kopfschmerzen und Melancholie. Meine Saponine lösen Husten, mein Methylsalicylat (Aspirin-ähnlich) lindert Kopfschmerzen und mein Odoratin (der Duft) beruhigt und senkt den Blutdruck. Meine Vitamine A und C stärken das Immunsystem, Kalzium die Knochen, Eisen das Blut. Ein Tee aus meinen Blüten beruhigt trockene Schleimhäute und wenn etwas Tee übrig ist, kann der zur Hautpflege eingesetzt werden. Meine Blüten mit Zucker zu Puderzucker gemahlen ergibt eine schöne Dekoration auf Kuchen und Dessert. 

Waldmeister (Galium odoratum): ich bin der Meister des Waldes und der Naturgeister. Genauso wie das Veilchen bin ich auch wohlriechend (odoratum), dafür ist das Cumarin verantwortlich. Es lindert Kopfschmerzen, kann aber bei Überdosierung auch Kopfschmerzen verursachen. Cumarin verdünnt das Blut, d.h. es fließt besser, im Gegenzug heilen Wunden schlechter. Ich wirke beruhigend, blutreinigend und krampflösend (Menstruationskrämpfe). Bekannt bin ich für die Maibowle, damit das Cumarin die duftende und aromatisierende Wirkung bekommt, ist es wichtig, meine Blätter anwelken zu lassen. Nur nicht überdosieren! Wer lieber äußerlich von meinem Duft profitieren möchte, sammelt und trocknet mich für ein Duftkissen in einer Mischung mit z.B. Steinklee, Salbei, Lavendel... 

Weide (Salix alba): es gibt eine sehr große Familie von mir und viele von uns wachsen am liebsten am Wasser, an Ufern oder am See. Schon früher, bevor es Aspirin gab, wurde aus meiner Rinde ein schmerzstillender Tee gekocht, da ich Salicylsäure enthalte. Daneben habe ich noch Gerbstoffe, die zusammenziehend wirken, bin also im Ganzen schmerzstillend, entzündungshemmend, gut bei grippalen Infekten und bei rheumatischen Schmerzen. Von ca. fingerdicken Zweigen kannst Du meine Rinde abschälen und 1-2 Tl mit kochendem Wasser übergießen und ein bis drei Tassen täglich trinken, anders als beim Aspirin setzt die Wirkung etwas später ein, hält dafür meistens länger an, wirkt ganzheitlich und durch andere Pflanzenwirkstoffe nicht so negativ auf die Magenschleimhäute. Äußerlich als Tinktur auch hilfreich; die Salicylsäure erweicht z.B. Hornhaut und Warzen. 

Weidenröschen (Epilobium parviflorum): ich bin das kleinblütige Weidenröschen, es gibt noch einige Geschwister von mir, u.a. das schmalblättrige Weidenröschen. Ich bin antibakteriell, entzündungshemmend und helfe bei Prostatabeschwerden. Für Harnprobleme im Allgemeinen wurde ich schon bei den Indianern verwendet. Mancherorts werde ich auch als Schwarzteeersatz genommen.             

Teil 3:  Kräuter, die nicht wild im Wald und auf der Wiese wachsen, aber trotzdem wichtig sind.... ….die Gartenkräuter 

Ich bin die Kapuzinerkresse und komme ursprünglich aus Südamerika, bin einjährig und bringe in diesem einen Jahr die glühende Lebenskraft im Spätsommer, wenn alles andere langsam welkt und weniger wird. Meine Blüten zeige ich gerne bis zum ersten Frost. Sie wirken antibiotisch, unterstützen also gerne Dein Immunsystem und bauen Deine Darmflora auf. Als Tee bewähre ich mich nicht, da die Glycosinulate hitzeempfindlich sind. Meine schildartigen Blätter geben genau den schildartigen Schutz, gerade für die Magenschleimhaut. Meine orangen und gelb leuchtenden Blätter fördern die Lebensfreude. Die Senfölglycoside im Kraut und auch gerade in den Samen haben einen antibiotischen Effekt, gerade bei Infektionen der Atemwege und bakterieller Blasenentzündung (auch meine harntreibende Wirkung). Mein scharfer Geschmack würzen Salate, Kräuterbutter, Eierspeisen oder einfach das Butterbrot. Dazu sind meine Blüten, Blätter und Knospen geeignet. In Verbindung mit geriebener Meerretichwurzel und Alkohol stelle ich eine Tinktur her, die anfängliche Infekte zügig abklingen lässt (pflanz. Antibiotikum). 

Ich bin der Lavendel, Lavandula angustifolia oder officinalis, und jeder denkt gleich an Frankreich, wo ich auf großen Flächen angebaut werde. Dort bemerkte man, dass die Lavendelpflücker keine Tuberkulose bekamen, ich wirke desinfizierend. Im Mittelalter wurde ich gegen Pest eingesetzt, aber nicht die ätherischen Öle halfen gegen die Krankheit, sondern der Duft vertrieb Ratten und Ungeziefer. So wie Lavendelsäckchen im Schrank Motten fernhalten und die Wäsche gut duften lässt. Ich wärme die Seele, schenke Harmonie und Geborgenheit. Ich bin eine Schutzpflanze und wurde der Liebesgöttin Aphrodite geweiht. Ich wirke krampflösend, reinigend, beruhigend, stärke die Verdauung, den Magen, die Leber und helfe bei Herzklopfen, Nervenschmerzen und bei Schlaflosigkeit. Bei Kopfschmerzen hilft Lavendelöl an die Schläfen gerieben, bei Hautproblemen Waschungen mit Lavendeltee und ein Bad wirkt ausgleichend: es beruhigt den Überreizten und schenkt den Müden Energie. 1Tl getrocknetes Kraut auf eine Tasse Tee, einen sehr intensiven Tee als Badezusatz und in Öl eingelegt, ergebe ich ein hervorragendes Lavendelöl. Da meine ätherischen Öle sehr stark sind, immer mit Vorsicht genießen und nicht im Dauergebrauch, sonst gewöhnt sich der Körper daran, oder es gibt Reizungen (Magenschleimhaut). Aus einem alten Kräuterbuch: Wer an großer Traurigkeit leidet, mische Lavendelblüten, blühende Melisse und Rosenblütenblätter zu gleichen Teilen, überbrühe sie mit kochendem Wasser, lasse zehn Minuten ziehen und trinke den Tee mit einem Löffel Honig gesüßt. Er schenkt helle Gedanken und Lebensfreude. 

Ich bin die Melisse, Melissa officinalis, Melisse=Honigbiene officinalis bedeutet, dass ich schon immer im officine, Apotheke vorhanden war und als Heilmittel gegeben wurde. Schon die Araber schätzten mich im 10.Jahrh. als angstlösendes Mittel und bei Kopfschmerzen. Sie kultivierten mich in Spanien, seitdem reise ich immer weiter Richtung Norden und fühle mich hier auch wohl. Hildegard von Bingen (1100 n. Chr.) schätzte mich als Stärkung und Erfreuen des Herzens und für angenehme Träume und guten Schlaf. Ich beinhalte ätherische Öle, Bitter- und Gerbstoffe, Saponine und Thymol, und beruhige das Nervensystem, nervöse Herzprobleme, Schlafstörungen, Reizbarkeit und auch Wechseljahrsbeschwerden. Als Tee fördere ich abends guten Schlaf und morgens belebe ich und gebe Stärke. Das ist kein Widerspruch, denn Entspannung und Kräftigung passen durchaus zusammen. Ich bin mit meiner sanften Art Balsam für Körper und Seele, bringe gute Laune, bilde ein Schutzschild bei ansteckenden Krankheiten und helfe z.B. bei Erkältungen das Fieber besser auszuhalten und verbessere die Atmung. Ich bringe Freude und Gelassenheit und schmecke als Tee sehr gut. 

Minze (Mentha piperita, arvensis): mittlerweile gibt es unzählige Unterarten und Verwandte von mir. Die Pfefferminze ist wahrscheinlich auch nur durch zufällige Kreuzungen entstanden. Auf dem Foto ist die Schokominze abgebildet. Ich zähle auch zu den alten Heilkräutern und bin seit langem für meine gute Wirkung bei Verdauungsproblemen bekannt. Auch Kopfschmerzen kann ich lindern, manche träufeln sich Pfefferminzöl auf die Schläfen und die Kopfschmerzen verschwinden. Ich wirke antibakteriell, beruhigend, keimtötend, schmerzstillend und kräftigend. Es gibt am Wegesrand in der Natur auch die Poleiminze, sie ist mit Vorsicht zu genießen, da sie ein Gift beinhaltet, das Pulegon, also lieber die Minze aus dem Garten verwenden. Am Wasser wächst die Wasserminze (Mentha aquatica), an Flussufern und an Seen. Sie ist eine alte keltische Pflanze und ist etwas schwächer als die Pfefferminze. Mit weniger starken Inhaltsstoffen (ätherische Öle, Gerbstoffen, Menthol usw.) wirkt sie sanfter und ist gerade bei Menschen mit Magenproblemen besser verträglich. 

Ich bin die Ringelblume, Calendula arvensis, Goldblume oder Ringelrose und bin einjährig. Ich symbolisiere die Sonne und schenke Kraft für das Herz und Gemüt. Ich enthalte viele ätherische Öle, Bitterstoffe, Glykoside, Flavonoide und Carotinoide, die wirken wachstumshemmend auf Tumore bei Hautkrebs. In der Natur stehe ich unter Schutz und darf nicht gesammelt werden und freue mich über jeden, der mich in seinem Garten aussät, auch wenn es im Balkonkasten ist...ganz bekannt ist meine wundheilende Wirkung; bei Hautproblemen aller Art verschaffe ich Linderung, entweder als Öl oder Salbe. Außerdem zähle ich zu den Liebes- und Frauenkräutern. Ich wirke abschwellend, ähnlich wie Arnika, nur milder. Außerdem bin ich antibakteriell, zusammenziehend, entzündungshemmend, pilzfeindlich, juckreizlindernd, blutfettsenkend, blutdrucksenkend, anregend, krampflösend, leicht abführend und östrogenartig. Ein Tee aus meinen Blütenblättern oder zur Dekoration auf Salaten und Butterbroten ist immer lecker. Ich gebe eine geniale Salbe und auch meine Tinktur kann zur Reinigung von Wunden helfen und auch für Umschläge hilfreich sein. Ich habe für meine Kinder, als sie klein waren, eine Zaubersalbe für Abschürfungen und kleinen Verletzungen hergestellt; da war sie auch ein wichtiger Bestandteil. 

Rosmarin (Rosmarinus officinalis): ich komme aus dem Mittelmeerraum und war früher schon ein hoch geschätztes Kraut. Rosmarin bedeutet „Tau des Meeres“. Ich bin eines der wenigen Kräuter, die niedrigen Blutdruck anregen. Ich stärke auch Herz und Kreislauf, ohne zu hohen Blutdruck anzuheben. Da ich sehr viele ätherische Öle besitze, muss man mich mit Vorsicht genießen. Zur Stärkung des Verdauungssystems und gegen Blähungen kann man Speisen mit mir Würzen oder auch ein Tee nach dem Essen genießen ( morgens ist er ein gelungener Kaffeeersatz) . Auch zur Nervenstärkung bin ich besonders geeignet und lindere Kopfschmerzen. Ich bin eine Pflanze der Liebe und begleite ein Leben lang von der Geburt bis zur Hochzeit und bis zum Abschiednehmen und so helfe ich auch beim Loslassen. Ein Wein von mir vertreibt trübe Gedanken, dazu nimmt man eine Flasche trockenen Weißwein und hängt 3 Zweige hinein, lässt ihn 24 Stunden ziehen und trinkt ihn dann likörglasweise. Durch den Harz erinnert der Geschmack an den Retsina. 

Salbei (Salvia officinalis): ich bin eine alte Heil- und Zauberpflanze, auch aus dem Mittelmeerraum. Früher wurde ich in Räume gehängt, um Böses abzuwehren und Gutes einzuladen. Ich verhelfe zu einem klaren Blick, helfe Frieden zu finden und gebe Schutz. Ich fördere die Konzentration. Heute lindere ich Entzündungen im Magen-Darmbereich, Leber und Galle. Bei Halsschmerzen und Entzündungen im Mundraum hilft Gurgeln mit Tee, oder direkt ein Blatt zerkauen und im Mund belassen (Salbeibonbons). Außerdem reguliere ich die Schweißbildung. Ich bin stärkend, antibakteriell, entzündungshemmend, krampflösend und äußerlich auch wundheilend z.B. nach Insektenstichen lindernd. 

Thymian (Thymus vulgaris): ich komme auch dem Mittelmeerraum, wo ich gar nicht wegzudenken ist. Ganz unauffällig trage ich als Gewürz zur Gesundheit bei und habe helfe fast über das komplette Spektrum an Beschwerden. Von der Frauenheilkunde über das Nervensystem, der Verdauung bis zu den Atmungsorganen. Dafür bin ich am besten geeignet. Durch meine antibiotischen und entzündungshemmende Eigenschaften bekämpfe ich Husten und Erkältungen, die durch Krankheitserreger verursacht werden. Meine Krampflösende Wirkung ist auch bei Keuchhusten und Reizhusten hilfreich. Meine ätherischen Öle wirken sich positiv auf den Verdauungstrakt aus, so helfe ich gegen Blähungen und Sodbrennen. Auch bei Menstruationsschmerzen ist die krampflösende Eigenschaft geeignet (ich rege den Eisprung an und regele die Menstruation) und bin auch in den Wechseljahren geeignet. Auch die Nerven werden vom Thymiantee beruhigt und selbst nach einem Kater soll er guttun.   

"Suchst Du das Höchste? Das Größte? Die Pflanze kann es Dich lehren. Was sie willenlos ist, sei Du es wollend - das ist´s." - Friedrich Schiller


Ich wünsche allen Wald- und Wiesenkräuterbegeisterten viel Freude weiterhin in und mit der Natur und der damit verbundenen Gesundheit! 

Dieses Skript ersetzt keinen Arzt oder Apotheker, bei ernsten Krankheiten unbedingt einen Arzt zu Rate ziehen und fachlich abklären lassen. Ich stelle nur die besonderen Merkmale der Pflanzen dar, die traditionell so angewendet worden.
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